Nach einem herausfordernden Jahr 2020 hat sich Arqus, die Europäische Hochschulallianz, an der die Universität Graz mit sechs weiteren Partnerinnen beteiligt ist, für 2021 viel vorgenommen. In den nächsten Wochen berichten die Menschen, die an der Uni Graz in der Arqus Allianz mitarbeiten, was bisher erreicht wurde und welche Ziele sich die Allianz für dieses Jahr gesteckt hat.
Heute: Action Line 4 (AL4): „Multilingual and Multicultural University“
Ansprechpartnerin an der Universität Graz: Daniela Unger-Ullmann (treffpunkt sprachen)
Am Campus der Zukunft sollen Studierende, Forschende und Uni-MitarbeiterInnen über vielfältige Sprachkenntnisse verfügen und mit interkulturellen Kenntnissen über Landesgrenzen hinaus punkten. Das ist das Ziel der AL4. Was ist im ersten Arqus-Jahr dazu erreicht worden?
Auch wenn uns Corona uns viele Verschiebungen und Verzögerungen beschert hat, haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und bereits bestehende, erfolgreiche Angebote für die ParnterInnen geöffnet. Sehr gut angenommen wurde zum Beispiel unser „Teaching in English“-Programm. Außerdem sind mehrere Umfragen in Ausarbeitung, in denen der jeweilige Bedarf nach spezifischen Sprachkursen und interkulturellen Trainings an den Allianz-Hochschulen erhoben wird. Auf den Rückmeldungen werden wir im zweiten Arqus-Jahr aufbauen.
Was ist konkret damit geplant? Und was sind die weiteren Ziele?
Die Ergebnisse der Umfragen fließen in eines unserer Hauptprojekte ein: das Language Policy Konzept. Dieses Policy Paper soll als Empfehlung an die EU-Kommission, aber auch an Institutionen der EU-Mitgliedsstaaten gehen und zeigen, wie sich Europa sprachenpolitisch und interkulturell für die Zukunft rüsten kann. Bereits erhoben haben wir, welche Fremdsprachenkenntnisse aus österreichischer Sicht wichtig für die heimische Wirtschaft sind und daher forciert werden sollten. Interessanterweise spielen asiatische Sprachen hier eine untergeordnete Rolle, das könnte sich aber bald ändern. Noch schätzen Wirtschaftstreibende die Sprachen der unmittelbaren Nachbarländer als besonders wichtig ein.
Das erste Arqus-Jahr war durch die sehr herausfordernde Covid-19-Pandemie gekennzeichnet. Gibt es rückblickend etwas Positives, das Sie aus 2020 mitnehmen?
Natürlich hat der ausschließlich virtuelle Austausch das inhaltliche Weiterkommen erschwert. Manchmal haben wir auch schlichtweg aneinander vorbei kommuniziert. Oder wir haben gesehen, dass sich angedachte Vorhaben einfach nicht realisieren lassen. Das ist aber in so einer großen Initiative mit so vielen Unteraktivitäten eigentlich nicht überraschend. Besonders positiv hervorzuheben ist die gute Zusammenarbeit mit allen Partneruniversitäten. Ich habe mich auch gefreut, mit Simone Klinge eine sehr engagierte und kompetente Mitstreiterin gewonnen zu haben. Außerdem sind die Philologien an unserer Universität wichtige Partnerinnen geworden. So stehen wir nach dem ersten Arqus-Jahr obwohl großer Herausforderungen gut da.