Die Arqus-Allianz – ein Zusammenschluss der Universitäten Bergen, Granada, Graz, Leipzig, Lyon, Padua und Vilnius – ist auf mehreren, so genannten „Aktionsschienen“, auf Englisch „Action Lines“ (AL) aufgebaut. Zwei davon, die Action Lines 1 und 8, betreffen organisatorische und strukturelle Dinge, während die Action Lines 2 bis 7 sich verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten widmen. >> Mehr zu Arqus
Heute im Fokus:
Action Line 5: Entrepreneurial University & Regional Engagement
Universitäten und Forschungseinrichtungen vernetzen sich immer stärker mit der Wirtschaft und Gesellschaft, damit wissenschaftliche Ergebnisse auch eine Basis für neue Erfindungen, Techniken oder Prozesse sein können. Hier setzt die AL 5 an: „Wir möchten die GründerInnen-Communities der sieben Arqus-Universitäten zusammenführen und so auch die jeweils nationalen Märkte für Start ups aus den Ländern der Allianz öffnen“, beschreibt Bernhard Weber vom Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer (ZWI), der seitens der Universität Graz für die AL 5 verantwortlich zeichnet.
Start up & Spin off
Zunächst geht es darum, den jeweiligen Status Quo in Sachen Entrepreneurship zu erheben, Programme zeitlich zu synchronisieren und aufeinander abzustimmen. Und natürlich will man, ganz im Sinne von Best Practice, voneinander lernen, schildert Weber: „Lyon hat beispielsweise bereits einen starken Fokus auf Entrepreneurship. Wenn nun zum Beispiel ein österreichisches Start up, das sich für den französischen Markt interessiert, für eine gewisse Zeit an die Universität Lyon gehen und dort das Know-how der KollegInnen vor Ort nutzen könnte, wäre das natürlich ein immenser Startvorteil.“ In Zukunft soll es zur Selbstverständlichkeit werden, dass sich Grazer Jung-Unternehmen bzw. aus der Forschung ausgegründete „Spin offs“ mit Gleichgesinnten aus Bergen, Granada, Leipzig, Lyon, Padua und Vilnius austauschen, voneinander profitieren und auch gemeinsame Aktionen setzen. „Einen klaren Schwerpunkt legen wir auf Gründerinnen, female founders, die wir dezidiert ermutigen, die Kontakte des Arqus-Konsortiums auf diese Weise zu nutzen“, bekräftigt Weber.
Das örtliche Eco-System nutzen
Genau so wichtig ist der AL 5 die enge Zusammenarbeit mit den regionalen Netzwerken und Fördergebern. „Wir werden die Gegebenheiten der jeweiligen Städte erheben und die Informationen untereinander austauschen“, erklärt Weber. Zum steirischen Eco-System gehören zum Beispiel verschiedene Cluster, wie etwa Green Tech, Silicon Alps oder human.technology Styria, die selbst wiederum über ein großes Netz an PartnerInnen verfügen. „Wir möchten hier das Wissen streuen und Wirtschaftstreibende einladen, sich an unserer Vision zu beteiligen, beispielsweise durch Patenschaften“, erläutert Bernhard Weber, der auf 15 Jahre Berufserfahrung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verweisen kann.
Die Beteiligung der Universität Graz an der European Universities Initiative sieht er als kräftiges Signal: „Internationaler Esprit ist enorm wichtig für die Attraktivität der Universität und des Standorts. Beides hat wiederum positive Auswirkungen auf das Angebot, das wir unseren Studierenden und ForscherInnen machen können. Die Arqus-Allianz gibt uns jetzt die Chance, als unternehmerische Universität international sichtbar und wirksam zu sein. Nutzen wir diese Gelegenheit, als Pioniere unsere Universität zu einem europäischen Schnittpunkt der Gründerszene zu machen!“