Die Arqus-Allianz – ein Zusammenschluss der Universitäten Bergen, Granada, Graz, Leipzig, Lyon, Padua und Vilnius – ist auf mehreren, so genannten „Aktionsschienen“, auf Englisch „Action Lines“ (AL) aufgebaut. Zwei davon, die Action Lines 1 und 8, betreffen organisatorische und strukturelle Dinge, während die Action Lines 2 bis 7 sich verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten widmen. >> Mehr zu Arqus
Heute im Fokus:
Action Line 3: Student-centred Frameworks for Quality Learning
Die AL 3 rückt eines der „Kerngeschäfte“ von Universitäten in den Vordergrund: das Lehren und Lernen. „Wir wollen einerseits bestehende Möglichkeiten verbessern, aber auch neue Ideen entwickeln, die die Qualität von Hochschullehre verbessern und den Studierenden für sie ideale Lernerfahrungen bieten“, unterstreicht Elisabeth Hillebrand-Augustin von Lehr- und Studienservices. Sie kommt aus dem Team der Lehrentwicklung, war selbst Lehrende an der Uni Klagenfurt und ist seitens der Universität Graz für die AL 3 verantwortlich, bei deren Umsetzung sie sehr eng mit dem Büro für Internationale Beziehungen zusammenarbeitet.
Die Action Line 3 hat sich acht Arbeitspakete vorgenommen und fußt auf drei großen Säulen: erstens – innovatives Lehren und Lernen; zweitens – flexiblen, gemeinsamen Lehrplänen innerhalb der Allianz; und drittens – gesteigerter Mobilität für Studierende, Lehrende und Uni-MitarbeiterInnen aus der Administration. Zu letzterem Ziel passt auch das Abkommen „Arqus on the move“, das die Universität Graz bereits unterzeichnet hat. „Es gibt zwar schon viele internationale Austauschprogramme, innerhalb des Arqus-Konsortiums soll es aber noch zusätzliche Kontingente geben, damit alle interessierten Studierenden einen Fixplatz an der Partner-Hochschule ihrer Wahl bekommen“, erklärt Elisabeth Hillebrand-Augustin. Auch die Anerkennung der im Ausland absolvierten ECTS-Punkte soll schnell und unkompliziert ablaufen.
International preisgekrönte Lehre
Die Arbeitspakete der AL 3 sind teilweise eng mit bereits bestehenden Initiativen an den einzelnen Partner-Unis verknüpft. „Wir müssen das Rad nicht immer neu erfinden, sondern uns durch regelmäßigen Austausch gegenseitig inspirieren und motivieren“, erzählt Hillebrand-Augustin und nennt als Beispiel den Arqus Teaching Award, der implementiert werden soll. „An der Uni Graz gibt es schon zwei Lehrpreise, und auch die anderen Arqus-PartnerInnen haben vergleichbare Konzepte. Wir stellen uns vor, dass die nationalen SiegerInnen sich in einem weiteren Schritt um den internationalen Arqus Teaching Award bewerben können. Als Vorbild dienen dabei wissenschaftliche Wettbewerbe – etwa Fame Lab oder der Science Slam.“
Arqus Twinning: Lehrende und Studierende gehen gemeinsam „abroad“
Auch an gemeinsamen Studienprogrammen in unterschiedlichen Disziplinen, etwa in den Translationswissenschaften, in der Cyber Security oder in den Europäischen Studien, wird gerade intensiv getüftelt. Und ein weiteres, interessantes Konzept ist „Arqus Twinning“: „Hier geben wir Lehrenden die Möglichkeit, gemeinsam mit mindestens fünf Studierenden an eine Arqus-Partner-Universität zu gehen und dort mit den KollegInnen vor Ort bilaterale Workshops oder Summerschools abzuhalten“, erzählt Elisabeth Augustin-Hillebrand. Der erste Call dafür könnte noch vor Weihnachten ins Haus stehen.